FlashMob: Tag der wohnungslosen Menschen
AUFRUF ZUM TAG DER WOHNUNGSLOSEN MENSCHEN
FLASHMOB FÜR WOHNRAUM!
Du bist dafür, dass alle Menschen in Bonn ein Zuhause haben? Du willst nicht länger zusehen, wie Wohnraum unbezahlbar und Menschen ausgegrenzt werden?
Dann komm am 11. September 2025 um 12:00 Uhr zur öffentlichen Wohnung am Bonner Münsterplatz!
Wir veranstalten dort eine Mitmach-Aktion – einen Flashmob – in einem extra aufgebauten Wohnzimmer mitten auf dem Platz, als starkes Zeichen für:
Mehr menschenwürdigen und bezahlbaren Wohnraum in Bonn
Mehr Prävention gegen Wohnungsverlust
Mehr gesellschaftliche Teilhabe für alle
Der Wohnraummangel in Bonn ist riesig – jetzt ist es Zeit zu handeln. Komm vorbei, bring Freund*innen mit und unterstütze unsere Forderungen laut und sichtbar!
Instagram https://instagram.com/tausendprojahr
Presse-Info: Tag der wohnungslosen Menschen – Träger der Wohnungslosenhilfe stellen 5 Forderungen
Bonn, 11. September 2025
Wohnungslosigkeit hat viele Gründe. Individuelle Problemlagen wie Schicksalsschläge, Trennungen und Brüche, gepaart mit strukturellen Hintergründen wie (relativer) Armut, Rassismus und
Wohnungsknappheit, führen in diese Lebenslage. Sie ist geprägt von vielen Herausforderungen und Abhängigkeiten, die durch den überlasteten und überteuerten Wohnungsmarkt schwer zu überwinden sind. Wohnungslose Menschen müssen häufig ein isoliertes Leben ohne Teilhabechancen in der Gesellschaft führen.
In Bonn leben etwa 80–100 Menschen auf der Straße. Zusätzlich gibt es wohnungslose Menschen, die in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, städtischen Notunterkünften oder bei wechselnden Bekannten übernachten. Laut dem Wohnungs-Notfall-Bericht des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden im Jahr 2023 in Bonn etwa 3.700 Menschen als wohnungslos erfasst. Die Verschärfung auf dem Wohnungsmarkt, die durch den massiven Wegfall von preisgebundenem Wohnraum weiter verstärkt wird, führt generell zu einer bedenklichen Zunahme der Wohnungslosigkeit in den Städten. Wohnraum ist knapp, Energiekosten und Lebensmittelpreise steigen, und immer mehr Menschen in Deutschland leben in relativer Armut. Dies erschwert die Suche nach angemessenem Wohnraum und verschlechtert die Situation der wohnungslosen Menschen auch in Bonn.
Deshalb fordern die drei Träger der Bonner Wohnungslosenhilfe – Caritasverband für die Stadt Bonn e.V., Verein für Gefährdetenhilfe (VFG Bonn) und die Johannesbund gGmbH (Haus Maria Königin) – für alle wohnungslosen Menschen folgendes:
Wohnraum schaffen: Wir brauchen bezahlbaren und menschenwürdigen Wohnraum für alle. Es muss mehr geförderten Wohnungsbau geben und Preisbindungen müssen langfristig und dauerhaft sein. Leerstände müssen genutzt werden.
Prävention zur Sicherung von Wohnraum stärken: Wir brauchen Systeme, die neue Wohnungslosigkeit verhindern und präventiv Wohnraum sichern. Relativer Armut muss entgegengewirkt werden, da sie einen Exklusions- und Risikofaktor darstellt und Wohnungslosigkeit begünstigt.
Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen: Wohnungslose Menschen brauchen Zugang zu existenziellen Bereichen des Lebens: Bildung, Erwerbsleben, soziales und kulturelles Miteinander, Zugang zum Internet, politische Teilhabe sowie Demokratie.
Menschen.Würdig.Wohnen: Kommunen und städtische Obdächer müssen humane Unterbringung garantieren, unabhängig von Nationalität, sozialer Herkunft, Leistungsbezug und Wetterlage.
Recht auf Gesundheit: Alle Menschen haben – unabhängig von Nationalität und Kontostand – das Recht auf Zugang zu Krankenversorgung und gesundheitlicher Förderung.
Im Rahmen des Tages der wohnungslosen Menschen findet am Donnerstag, den 11. September 2025 um 12:00 Uhr auf dem Bonner Münsterplatz eine öffentliche Mitmach-Aktion in Form eines Flashmobs statt. Ein symbolisches Wohnzimmer wird auf dem Platz aufgebaut, um auf die prekäre Wohnsituation wohnungsloser Menschen aufmerksam zu machen und ein sichtbares Zeichen für mehr bezahlbaren und menschenwürdigen Wohnraum, stärkere Prävention sowie gesellschaftliche Teilhabe zu setzen.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, an der Aktion teilzunehmen und darüber zu berichten.
Weiterführende Informationen:
WOHNUNGSNOTFALLBERICHT 2023: